Lexikon der Verhaltenstherapie
You are Here : - Home
»- Lexikon der Verhaltenstherapie
»
Unter dem Sammelbegriff der auditiven (auch auralen oder akustischen) Wahrnehmung versteht man alle Sinneswahrnehmungen von Schall, die durch Lebewesen aufgenommen werden. Die Aufnahme dieser Sinnesreize geschieht durch die Sinnesorgane. Da Schall aus Schwingungen besteht, die durch Luft, Wasser oder Untergrund in der Umgebung übertragen werden, kann er auch anhand von Vibrationen vom menschlichen Körper erfühlt werden. Das wichtigste Hörorgan des Menschen ist allerdings das Ohr. Es besteht aus Außenohr, Mittelohr und Innenohr. Die primäre Funktion des Außenohrs, bestehend aus Ohrmuschel, Ohrläppchen und Gehörgang, ist die Einordnung des Gehörten in einen räumlichen in zeitlichen Kontext. Das Mittelohr, das den Hebelapparat mit seinen drei Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel enthält, ist vor allem für die Frequenzanpassung (Impedanzanpassung) von Hörereignissen und den Stapediusreflex zuständig, welcher bei lauten Umgebungsgeräuschen für einen Schallausgleich im Ohr sorgt und vor Überlastung des Innenohres durch einen zu hohen Lautstärkepegel schützt. Im Innenohr befinden sich die Hörschnecke und das Gleichgewichtsorgan. Hier werden Schallreize in neuronale Impulse umgewandelt und an den Hörnerv weitergeleitet. Bei den meisten Lebewesen besteht auch die Möglichkeit, durch den Gehörsinn Pegelunterschiede, Laufzeitunterschiede und Richtung von Hör- und Schallereignissen festzustellen. Im Menschen ermöglicht es zusätzlich die Sprachwahrnehmung. Die Funktion des Gehörsinns kann durch Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit, Seelentaubheit und allgemeine Störungen der auditiven Verarbeitung oder Wahrnehmung beeinträchtigt werden.
Autismus (altgriechisch autós „selbst“) ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen (ASS; englisch autism spectrum disorder, kurz ASD) auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken.
Eine Autoimmunerkrankung ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe reagiert, weil es diese fälschlicherweise als zu bekämpfende Fremdkörper identifiziert. Die Selbsttoleranz, die das Immunsystem im Regelfall davon abhält, dem eigenen Körper zu schaden, funktioniert in diesem Fall nicht richtig. Die T-Lymphozyten des Immunsystems, die zu den weißen Blutkörperchen gehören, können bei dieser Fehlfunktion nicht mehr zwischen körpereigenen und körperfremden Eiweißmolekülen unterscheiden, identifizieren diese als schädlich und greifen sie an. Betroffene Gewebe entzünden sich infolgedessen chronisch. So entstehen Krankheiten wie die Multiple Sklerose, bei der die T-Zellen die das Nervensystem ummantelnden Myelinscheiden angreifen, rheumatoide Arthritis und Typ-1-Diabetes. Es ist bislang nicht zweifelsfrei geklärt, was genau zur Bildung von Autoimmunerkrankungen führt. Die Behandlung wird deshalb vorwiegend durch entzündungshemmendes Kortison oder immunsuppressive Medikamente vorgenommen. Die Heilung oder Vorbeugung von Autoimmunkrankheiten ist derzeit nicht möglich.