Lexikon der Verhaltenstherapie

Cerebralparese

Unter dem Begriff Cerebralparese (auch: Zerebralparese) versteht man eine Bewegungsstörung, die durch eine Hirnschädigung im frühkindlichen Alter hervorgerufen wird und sich durch Störungen des Nervensystems und der Muskulatur in Form von willkürlichen Bewegungen wie Zucken, Starre und gestörter Koordination im Allgemeinen äußern. Zusätzlich leiden rund 30 bis 50 Prozent der Betroffenen unter einer symptomatischen Epilepsie. Darüber hinaus kann die Cerebralparese auch zu einer Verzögerung der geistigen Entwicklung sowie Verhaltensstörungen führen. Die Behandlung wird meist interdisziplinär gestaltet und setzt sich aus einer Reihe verschiedener Behandlungsmethoden aus PhysiotherapieErgotherapie und Logopädie sowie zusätzlicher medikamentöser und orthopädischer Behandlung zusammen.

Cervico-Cranio-Oro-Faciales System (CCOFS)

Mit dem Adjektiv „zervikal“ wird die Zugehörigkeit eines Körperteils zum Hals bezeichnet (zu lat. cervix „Hals“). Cranium oder Kranium (mittellateinisch cranium, Pl. Crania) ist das Fremdwort, mit dem die Knochen des Kopfes, also der Schädel, bezeichnet werden. Der Unterkiefer wird dabei nicht miteinbezogen. Dieser ist allerdings Teil des orofazialen Systems, welches knöcherne, muskuläre und sensorische Strukturen in Kopf-, Kiefer- und Halsbereich umfasst. Das Cervico-Cranio-Oro-Faciale System (CCOFS) ist somit ein Sammelbegriff für Muskeln, Nerven, Knochen und sonstige organische Systeme im Kopfbereich.

Chiropraktik

Die Chiropraktik basiert auf einer Grifftechnik, um verschobene Wirbel und Gelenke zu richten. Demnach sollen viele körperliche Beschwerden aus diesen Blockaden resultieren, welche durch die bloße Arbeit mit den Händen, Drücken und Ziehen gelöst werden sollen. Die Ausübung der Chiropraktik ist den Chiropraktikern und Chiropraktoren vorbehalten. Diese unterscheiden sich in ihrer Ausbildungszeit: während Chiropraktoren ein ca. fünfjähriges Studium an einer Universität ablegen, benötigt man für die Ausbildung zum Chiropraktiker keine Mindeststundenanzahl. Auch Ärzte dürfen Chiropraktiken ausüben, sofern sie eine Weiterbildung zum Chirotherapeuten absolviert haben.

Chirurgie

Die Chirurgie setzt sich als Teilgebiet der Medizin mit der Prophylaxe, der Diagnose und der operativen Behandlung von Krankheiten und Verletzungen auseinander. Schon in der Steinzeit können erste chirurgische Eingriffe nachgewiesen werden, die von den Patienten überlebt wurden. In der Umgangssprache wird mit „Chirurgie“ auch die allgemeinchirurgische Abteilung eines Krankenhauses bezeichnet. In der chirurgischen Medizin wird eine Bandbreite verschiedener Pathologien behandelt. Dazu gehören Verletzungen und Verletzungsfolgen, erworbene oder angeborene Formveränderungen oder Fehlbildungen an Gefäßen, Organen, dem Herzen oder dem Stütz- und Bewegungsapparat. Auch die Wiederherstellungs- und Transplantationschirurgie gehören in das Arbeitsfeld eines Chirurgen. Die Fachrichtung Chirurgie teilt sich in diverse Unterkategorien auf. Dazu gehören die allgemeine Chirurgie, die Gefäßchirurgie, die Unfallchirurgie und Orthopädie, die Thorax- und Viszeralchirurgie, Herzchirurgie, Kinderchirurgie und auch die plastische Chirurgie. Der Fokus der Chirurgie liegt in diesen Feldern besonders auf der operativen Therapie. Eine Heilung kann also nur durch einen invasiven, operativen Eingriff eingeleitet werden.

Chronische Erkrankung

Eine Erkrankung ist dann chronisch, wenn sie für länger als vier Wochen anhält. Dadurch grenzen sich chronische Erkrankungen von akuten Erkrankungen ab, die nach ihrem schnellen Ausbruch nur etwa drei bis vierzehn Tage andauern. In Deutschland leiden etwa 20% der Bevölkerung an einer chronischen Erkrankung. Der Verlauf einer chronischen Erkrankung ist von der Art der Krankheit abhängig und kann daher von heilbar bis tödlich reichen. Es wird deshalb unter perakuten, subakuten, subchronischen, chronisch-progredienten, prolongierten und transitorischen Abläufen unterschieden. Perakute chronische Erkrankungen treten plötzlich auf und enden häufig tödlich. Subakute Krankheiten liegen mit einer Dauer zwischen zwei bis vier Wochen an der Grenze von der akuten zur chronischen Krankheit. Subchronische Krankheiten entsprechen in ihrer Dauer den chronischen Erkrankungen, fallen symptomatisch aber deutlich schwächer aus. Chronisch-progrediente Erkrankungen bleiben lange bestehen und verschlimmern sich, je weiter sie in ihrem Verlauf fortschreiten. Krankheiten sind prolongiert, wenn sie eine untypische lange Krankheitsdauer aufweisen. Transitorische Krankheiten dagegen sind nur vorübergehende Störungen des Körpers. Die häufigsten chronischen Erkrankungen sind Lungenkrankheiten, Krankheiten des Verdauungssystems, ParkinsonMultiple SkleroseRheumaDiabetes mellitus, Suchterkrankungen oder Krebs.