Lexikon der Verhaltenstherapie

Demenz

Der Begriff „Demenz“ kommt aus dem Lateinischen und kann mit dem Nachlassen der Leistungsfähigkeit des Gehirns beschrieben werden. In der Medizin spricht man von einem demenziellem Syndrom, da es sich um mehrere aufeinandertreffende Symptome handelt. Dazu gehören vor allem Teilnahmslosigkeit, Unruhe, gestörte Gedächtnisfunktionen und Wiederholungen von immer gleichen Handlungen. Es gibt viele weitere Symptome, daher wird die Diagnose Demenz erst nach einem langwierigen Prozess gestellt.

Man kann verschiedene Arten von Demenz unterscheiden. Dazu zählt die Alzheimer-Krankheit, welche die häufigste Form darstellt. Sie tritt meist erst ab dem 60. Lebensjahr auf und entsteht durch den Abbau von Nervenzellen. Die Ursache ist weitestgehend unbekannt. Zusätzlich gibt es vaskuläre Demenz, welche mit Schädigungen des Gehirns einhergehen. Weitere Formen stellen die Lewy-Körperchen-Demenz und frontotemporale Demenz dar. Es gibt auch noch weitere Arten, die jedoch wesentlich seltener auftreten.

Demenz ist nicht heilbar. Jedoch lassen sich die Symptome und Beschwerden lindern. Dazu können zum einen Medikamente verabreicht werden, zum anderen können kognitives Training oder andere Therapien eingesetzt werden. Dies wird meist in Zusammenarbeit von Demenzerkrankten, Ärzten und Familienangehörigen entschieden.

Depressionen

Depressionen sind schwere psychische Störungen, die sich vor allem in Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Interessenverlust äußern. Sie können Menschen jedes Lebensalters betreffen und werden zu den affektiven Störungen gezählt, wirken sich also primär auf die Gefühlslage des Betroffenen aus. Selbstwertgefühl, Freude, Lustempfinden, Leistungsfähigkeit, Antrieb, und Einfühlungsvermögen gehen verloren und werden durch negative Stimmungen und Gedanken ersetzt. Akute Depressionen machen es Betroffenen oft unmöglich, sich alltäglichen Situationen zu stellen. Sie sind hoffnungslos und verlieren den Willen zu leben. Eine Depression hebt sich gerade durch ihre Dauer und den Schweregrad dieser Symptome von einfachen Phasen schlechter Stimmung ab, die auch gesunde Menschen zeitweise erleben können. Deswegen wird die Diagnose Depression nicht nur nach den Symptomen, sondern auch nach ihrem Verlauf bestimmt. Es wird zwischen zwei Formen der Depression unterschieden: den depressiven Episoden und den wiederholten rezidivierenden depressiven Störungen. Depressive Episoden liegen erst dann vor, wenn die Symptome einer Depression mindestens für zwei Wochen anhalten. 75% der Patienten, die bereits einmal in ihrem Leben eine depressive Phase erlebt haben, leiden innerhalb von 10 Jahren einen Rückfall. Von einer rezidivierenden depressiven Störung wird dann gesprochen, wenn mehrere, klar voneinander abgrenzbare depressive Episoden in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren auftreten. In der Regel ist nach Abklingen der jeweiligen Krankheitsphase mit einer vollständigen Gesundung des Patienten auszugehen. Bei etwa 20% der Betroffenen nimmt die rezidivierende depressive Störung einen chronischen Verlauf. Definitive Ursachen für Depressionen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass bei ihrer Entstehung mehrere innere und äußerer Faktoren zusammenspielen, die aus den Bereichen Genetik, Jahreszeit, Krankheiten, Einnahme von Medikamenten und Substanzen, Hormonstörungen, Kultur oder Schwangerschaft stammen können. Für die Behandlung von Depressionen werden, je nach Ursache der Depression, Antidepressiva oder Psychotherapie eingesetzt.

Diagnose

Eine Diagnose ist ein bewertender, zusammenfassender Vorgang, bei dem, nach der Untersuchung eines Patienten, eine Krankheit durch einen Arzt festgestellt und benannt wird. Eine Diagnose fällt nicht immer eindeutig aus: deutet eine Diagnose auf mehrere mögliche Krankheitsbilder hin, wird von einer Differentialdiagnose gesprochen. Kann die Untersuchung nur unvollständig vorgenommen werden, wird vorläufig mit einer Verdachtsdiagnose gearbeitet, die im weiteren Verlauf der Behandlung weiter abgeklärt wird. Kann der Arzt auch nach Auswertung aller Symptome kein passendes Krankheitsbild finden, wird eine Verlegenheitsdiagnose erstellt. Wenn Symptome falsch gedeutet oder gar übersehen werden, kann es zu einer Fehldiagnose kommen. Für die Erstellung einer akkuraten Diagnose lehnen sich Ärzte auf den Fundus der Diagnostik, in dem alle wichtigen Maßnahmen für die Diagnose von Krankheiten zusammengefasst sind. Dazu gehören die körperliche Untersuchung, Funktionstests, bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Computertomografie, Endoskopie oder Laboruntersuchungen von Körperflüssigkeiten oder Zellen. Um Eindeutigkeit und Übersichtlichkeit von Diagnosen zu gewährleisten, wird von den meisten Medizinern der von der WHO herausgegebene ICD-Schlüssel für die Diagnosestellung verwendet.