Lexikon der Verhaltenstherapie

Feinmotorik

Als Feinmotorik wird die ausgereifte, fortgeschrittene und komplizierte Bewegung vor allem von Hand, Fingern, Mund und Mimik bezeichnet. Feinmotorische Vorgänge haben oft nur eine geringe Bewegungsamplitude und müssen gesondert erlernt werden. Die Feinmotorik stellt das Pendant zur Grobmotorik dar.

Frühkindliche Entwicklung

Unter frühkindlicher Entwicklung versteht man die Entwicklung von motorischen, sprachlichen, kognitiven, sozial-emotionalen Fähigkeiten eines Menschen in den ersten Lebensjahren. Der genaue Ablauf dieser Entwicklung variiert dabei von Individuum zu Individuum, kann im Großen und Ganzen allerdings als allgemein gültig angesehen werden. Auch kann die Entstehung und Schulung der einzelnen Kompetenzen durch Einflüsse aus der Umwelt und Förderung angetrieben werden. Allein im ersten Lebensjahr eines Säuglings lässt sich eine große Anzahl an Entwicklungen feststellen.

Zu den früh erlernten motorischen Kompetenzen des Kindes gehören das stabile Sitzen, das Stehen mit Unterstützung und das Krabbeln im Alter von 9-12 Monaten, gefolgt vom freien Stehen, den ersten Schritten und dem gezielten Greifen ab etwa 12 Monaten. Bis zu etwa einem Alter von 18 Monaten werden auch das Treppensteigen an der Hand und das freie Laufen erlernt. Parallel dazu entwickelt sich im ersten Lebensjahr das erste Gebrabbel mit Doppelsilben und die anschließenden ersten Worte. Im zweiten Lebensjahr erfolgt dann eine Benennungsexplosion, bei der das Kleinkind bis zu fünf neue Begriffe am Tag erlernt. Die kognitiven Fähigkeiten entwickeln im ersten Lebensjahr die Möglichkeit, eine Vorstellung von Raum und Zeit zu schaffen und Objektpermanenz (das Wissen, dass ein Gegenstand oder ein Lebewesen auch dann weiterhin existiert, wenn es nicht mehr zu sehen ist) zu verstehen. Auch werden erste Emotionen wie Ärger und Freude empfunden. Auch in den folgenden Jahren geht die Entwicklung des Kindes im Normalfall rasant voran. Risikofaktoren, die eine Störung der Normalentwicklung bedeuten könne, sind allerdings vielfältig. Genetische Faktoren, wie erworbene biologische Risiken, eine Frühgeburt oder ein niedriges Geburtsgewicht, Erkrankungen oder Behinderungen des zentralen Nervensystems sowie Temperamentseigenschaften oder eine verminderte Intelligenz des Kindes können Entwicklungsstörungen mit sich ziehen. Auch die Qualität der Interaktion zwischen Eltern und Kind ist ebenfalls bedeutsam für die psychische Entwicklung des Kindes. Familiärer Zusammenhalt, enge Geschwisterbeziehungen, positive erwachsene Bezugspersonen und Freunde sowie engagierte Lehrer und Erzieher können dagegen als Schutzfaktoren einer gesunden Entwicklung verstanden werden.

Fünf Wandlungsphasen

Die Lehre der 5 Wandlungsphasen, die auch als Fünf-Elemente-Lehre bezeichnet wird, ist eine Theorie der Naturbeschreibung, die ihren Ursprung in der chinesischen Philosophie des Daosimus (auch: Taoismus) hat. Sie befasst sich vor allem mit den dynamischen Prozessen des Werdens, Wandelns und Vergehens lebendiger Dinge und versucht, diesen Gesetzmäßigkeiten zu entnehmen. Die fünf Elemente, denen laut dieser Theorie alles Leben zu Grunde liegt, sind Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde. Diese wiederrum korrespondieren mit den fünf Jahreszeiten des chinesischen Jahreskreises (Frühling, Sommer, Herbst, Winter, Übergangszeit).

Funktionaler Gesundheitszustand

Der funktionale Gesundheitszustand beschreibt die vollständige Funktionsfähigkeit des Körpers. Nach dem Modell der International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) ist eine Person funktional gesund, wenn ihre körperlichen Funktionen definierten Normen entsprechen und sie sich so verhalten kann, wie es von einer Person ohne Gesundheitsprobleme erwartet werden kann. Zusätzlich ist es wichtig, dass die Person ihr alltägliches Leben in der für sie bedeutsamen Art und Weise so gestalten kann, wie es auch einer Person ohne Schädigung der Aktivitätseinschränkungen, Körperstrukturen und Körperfunktionen möglich ist.