Lexikon der Verhaltenstherapie
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Als Lateralisation des Gehirns bezeichnet man die funktionale Asymmetrie in der Aufteilung von Aufgaben und Spezialisierung in den beiden Hemisphären des Großhirns. Obwohl das Hirn von außen betrachtet symmetrische Form annimmt, werden Funktionen und Prozesse ungleichmäßig in den Hirnhälften bearbeitet oder bevorzugt in einer bestimmten Hirnhälfte verarbeitet. So lässt sich zum Beispiel eine deutliche linkshemisphärische Dominanz besonders bei Sprachprozessen feststellen. Die Dominanz für Gesichtserkennung und Raumwahrnehmung wird dagegen in der rechten Gehirnhälfte vermutet. Einen funktionelle zerebrale Lateralisierung, die bedingt, dass kognitive und sensorische Aufgaben ausschließlich auf einer Hirnhälfte ausgeführt werden, gibt es aber nicht. Bei Gehirnläsionen in der Kindheit ist es für das Hirn aber trotzdem möglich, die Schädigung zu kompensieren, indem die Aufgaben der betroffenen Hirnbereiche auf andere Areale übertragen werden.
Die Lerntherapie ist eine interdisziplinäre Therapieform, die besonders in der pädagogischen und psychologischen Förderung von Menschen mit Lern- oder Leistungsstörungen Einsatz findet. Sie kann für die Behandlung von Lern-, Lese- und Rechenschwächen oder AD(H)S sowie für die Stärkung der Konzentration angewandt werden. Die Lerntherapie ist von der Nachhilfe zu unterscheiden, weil sie nicht Unterrichtsversäumnisse oder Faulheit eines Schülers auszugleichen versucht, sondern tatsächliche inhaltliche und psychische Schwierigkeiten, die mit dem Lernen als solches zusammenhängen, korrigieren muss. Die Therapie muss dafür individuell auf den Klienten abgestimmt sein und kann parallel zum schulischen Unterricht absolviert werden. Um den Erfolg der Lerntherapie zu unterstützen, können Schulen auf zeitlich begrenzte Maßnahmen wie die Aussetzung der Benotung, die Befreiung von Klassenarbeiten oder eine Entlastung bei Hausaufgaben und mündlicher Mitarbeit zurückgreifen, um den Klienten kurzfristig von der Last der ständigen Bewertung zu befreien und seinen Lernprozess zu fördern.
Die Logopädie ist die Sprachheilkunde. Diese Fachdisziplin befasst sich mit Prävention, Untersuchung und Therapie von Sprech-, Sprach-, Schluck-, Stimm- oder Hörbeeinträchtigungen. Ihr gehören auch die Bereiche der Beratung, Lehre und Forschung und der Sprech-, Sprach-, und Schlucktherapie an. Sie kann gleichermaßen bei Kindern mit angeborenen Störungen sowie für die Rehabilitation Erwachsener mit erworbenen Sprachproblemen eingesetzt werden. Zu Beginn der Therapie werden je nach Bedarf Wortschatz, Artikulation, Verständnis und Fähigkeiten der Patienten im sprachlichen Bereich getestet. Darauf basierend können individuell konkrete Behandlungsmethoden und Therapieziele vereinbart werden. Zweck der Behandlung ist eine Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit des Patienten.