Lexikon der Verhaltenstherapie

Resilienz

In der Psychologie wird die seelische Widerstandskraft eines Individuums und seine Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, als Resilienz bezeichnet. Sie ist ein wichtiger Bestandteil bei der Erhaltung psychischer Gesundheit. Resilienz ist lernbar, und kann durch starkes Selbstvertrauen, Fokussierung und Unterstützung von außen gefördert werden. Ferner beeinflussen personale Faktoren, Umwelt und Denkprozesse die seelische Widerstandskraft eines Menschen. Besonders Menschen, die eher kollektivistisch als individuell orientiert sind und über starke persönliche Werte verfügen, erweisen sich als besonders resilient. Das Gegenteil von Resilienz ist die Verwundbarkeit (Vulnerabilität).

Reziprozität

Das Wort Reziprozität ist ein anderer Begriff für Gegenseitigkeit oder Wechselseitigkeit. In der Soziologie wird sie als das universelle soziale Grundprinzip menschlichen Handelns angesehen. Mit dem Begriff „reziproke Innervation“ bezeichnet man ein Innervationsschema, bei dem die Erregungen eines bestimmten Körpersystems die Hemmung anderer Systeme bewirkt und umgekehrt. Das geschieht beispielsweise bei der Nutzung paarweiser Muskeln. Hier wird bei Erregung des Agonisten (z.B. Beuger) gleichzeitig eine Hemmung des Antagonisten (z.B. Strecker) verursacht. Durch diese Wechselwirkung kann eine räumliche und zeitliche Abstimmung der Bewegung koordiniert werden.